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Wirksamkeit von Aktionstagen

Entscheidend für die Wirksamkeit von Gesundheitstagen und/oder Sicherheitstagen sind die zugrundeliegenden Konzepte. Aus knapp 30 Jahren Erfahrung haben sich Konzepte herauskristallisiert, welche die größtmögliche Wirksamkeit zeigen.

Lesen Sie, worauf Sie Wert legen sollten.

 

Erfolgreiche Aktionstage

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Anlässe

Im Herbst und im Frühjahr sind Hochzeiten für betriebliche Aktionstage zur Sicherheit und/oder Gesundheit.

Innerhalb der DGUV 'Vorschrift 2' (Anhang 4; Kapitel 4; Betriebliche Aktionen, Programme und Maßnahmen) werden als Aufgabenbereich für Fachkräfte für Arbeitssicherheit bzw. Arbeitsmediziner explizit genannt: Durchführung von Schwerpunktprogrammen, Kampagnen sowie die Unterstützung von Aktionen zur Gesundheitsförderung bzw. das 'Durchführen von Aktionstagen'.

Wirksamkeit

Es ist sehr aufwendig zu evaluieren, welche Wirksamkeit derartige Veranstaltungen nach sich ziehen. Ein kausaler Zusammenhang mit der Entwicklung von Unfallquoten oder Fehltagen in den folgenden 12 Monaten ist gewagt. Wenn die Mehrzahl anschließender Gespräche ergeben „…war ganz gut“ und der Chef nicht bedenklich eine Augenbraue hochgezogen hat, sind alle zufrieden. Es kann als positives Ergebnis gewertet werden, dass mal wieder intensiv über Sicherheit und Gesundheit gesprochen wurde. Leider ist mit „drüber reden“ nicht sichergestellt, dass sich etwas weiterentwickelt.

Wenn nach einem Aktionstag alles so bleibt wie es bereits vorher war, werden die Verhältnisse und Verhaltensweisen zementiert. Wenn sich etwas bessern soll, muss sich etwas ändern. Veränderte Denkweisen müssen im Arbeitsalltag ankommen. Die Fragestellung muss lauten: „Wie muss ein Aktionstag gestaltet sein, damit er möglichst große Wirkung erzeugt?“

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Verhalten und Verhältnisse

Eine Ansichtskarte dient als „Transportmittel“, um über Maßnahmen zur Verkürzung von Suchzeiten anzuregen.



  • Sensibilisieren ist wie Schwimmen gegen den Strom! Wer aufhört fällt zurück.
  • Sensibilisieren ist wie Staub wischen! Ein nie endender Vorgang.

Wem das zu mühsam ist, dem bleibt vorbehalten, technische oder organisatorische Lösungen zu finden. Gute Arbeitsgestaltung wirkt nachhaltig und erübrigt Sensibilisierung. Erfolgreich sind Aktionstage, die darauf angelegt sind, die Teilnehmer anzuregen

  • Maßnahmen zu ersinnen, die im eignen Handlungsspielraum liegen,
  • Dinge voranzutreiben, welche die Abteilung/Arbeitsgruppe entscheiden kann oder
  • das Unternehmen anzuregen, Strategien und Strukturen anzupassen.

Aktionstage verfolgen das übergeordnete Ziel, Mitarbeiter zu sensibilisieren. Unsensiblen Mitarbeitern sind die Verhältnisse und Abläufe gleichgültig. Sensibilisierte Mitarbeiter wollen Verbesserungen. Der Wunsch nach Verbesserung ist ein Maß für die erreichte Sensibilisierung. „Sei sensibel, aber stell keine Forderungen!“ passt nicht zusammen. Erfolgreich sind Maßnahmen, die sich neben der Reduzierung von tatsächlichen, zählbaren Ereignissen daran messen, inwieweit Präventionsleistungen im Arbeitsalltag erhöht werden (z. B.: Meldungen von Beinahunfällen, Quote der Verbesserungsvorschläge zur Arbeitssicherheit, Umsetzung von Beschlüssen usw.).

Konzepte

Von ausschlaggebender Bedeutung für die Wirksamkeit eines Aktionstages sind die Konzepte, nach denen ein solcher Tag gefahren wird. Angefangen von freiwilligen Informationsangeboten auf dem Weg zur Kantine, über definierte Zeitfenster, in denen an Veranstaltungen teilgenommen werden darf bis zu Pflichtveranstaltungen für alle Mitarbeiter sind unterschiedliche Formate anzutreffen. Gerne werden Marktplätze mit verschiedenen Angeboten eingerichtet oder Rallyes organisiert. Das Ganze wird mit Wettbewerben untermauert. Daneben werden Vortragsveranstaltungen oder eine Startveranstaltung organisiert.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Aufwand und Wirksamkeit. Beste Ergebnisse werden auf der Mitarbeiterebene mit gruppenweisen Pflichtveranstaltungen erzielt. Je nach gewünschter Intensität eignen sich Zeitfenster zwischen 60 und 120 Minuten. Intensivere Veranstaltungen mit Workshop-Charakter beanspruchen einen halben Tag.

Eine Visualisierung zur Struktur erfolgreicher Konzepte finden Sie hier

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Freiwillig oder Pflicht?

Bei freiwilliger Teilnahme nehmen in der Mehrzahl Mitarbeiter teil, die bereits sensibel sind. Eigentlich müssten aber Mitarbeiter erreicht werden, bei denen eine Prise zusätzliches Sicherheits- oder Gesundheitsbewusstsein notwendig ist. Dieser Personenkreis ist bei freiwilligen Veranstaltungen nur zu erreichen, wenn deren Führungskräfte das wollen. Führungskräfte wiederum wollen das, wenn ihnen daraus ein Vorteil erwächst. Voraussetzung ist, dass Führungskräfte den Aktionstag als IHREN Aktionstag empfinden und den Erfolg als IHREN Erfolg verbuchen können.

Werden unwillige Mitarbeiter zur Teilnahme an den Veranstaltungen gezwungen oder gedrängt, ist es unabdingbar, dass die Angebote überraschen. In betrieblich ausgerichteten Maßnahmen wird der Mitarbeiter in erster Linie als Mensch betrachtet, dessen Arbeit und Verhalten an Weisungen gebunden ist. Allerdings ist die Anweisung: "Pass auf!" keine verhaltenskorrigierende Lösungshilfe. Sollen erwachsene Menschen erreicht werden, muss die Botschaft frei von Schuldzuweisungen und Zwängen sein, sonst verschließen sich die Betrachter.

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Erlebnisobjekt BlindenFührung für Aktionstage

In der BlindenFührung wird nachvollzogen, was das Sehen fürs Gehen bedeutet. Der automatisierte Vorgang des Laufens wird detailliert wahrgenommen. Einer Person werden die Augen verbunden. Ein Partner dirigiert den „Blinden“ über Hindernisse. Der Führende muss sehr genau beobachten, was die Füße tun. Der „Blinde“ muss sich auf jeden Schritt konzentrieren. Der Abstimmungsprozess zwischen beiden wird mit zunehmender Dauer präziser.

Wenn mit erfahrungsgeleiteten Methoden gearbeitet wird, werden beste Ergebnisse erzielt. Die Teilnehmer erleben neue Erfahrungen unter kontrollierten Bedingungen bis kurz vor der Schmerzgrenze.

Die Wirksamkeit wird erhöht, wenn ein Moderator zur Reflexion über das Erlebte anstößt. In diesem Prozess erfolgt unmerklich die Übertragung auf konkrete Arbeitsplätze und die Betrachtung eigener Handlungsspielräume.

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Rallye, Marktplatz oder Bühne?

Großgruppenveranstaltungen

Je nach Unternehmens- oder Gruppengrößen und verfügbarer Zeit bieten sich unterschiedliche Formate an. Bei Veranstaltungen mit Großgruppen müssen die Konzepte sehr gut strukturiert sein, um möglichst viele Teilnehmer mitzunehmen. Erfolgreiche Konzepte beinhalten auf jeden Fall Möglichkeiten zur Rückäußerungen durch Teilnehmer, bei denen auch Mitarbeiter ihre Meinung ausdrücken können, die sich ansonsten in großen Gruppen nur schwerlich positionieren (WorldCafè, Open Space, Abstimmung mit den Füßen usw.).

Startveranstaltung

Wird eine Startveranstaltung organisiert, offeriert das der Geschäftsführung bzw. den Arbeitnehmervertretungen, sich selbst in ihrer Haltung zur Sicherheit und Gesundheit zu positionieren. Fürsorgegefühl, Erwartungen, Unternehmensbindung, Verlässlichkeit und Orientierung zu untermauern sind Chancen, die nicht ungenutzt bleiben sollten und weit über Arbeitsschutzaspekte hinausreichen.
Es kommt der Sache entgegen, wenn transportiert wird:

  • Fürsorgegefühl für Mitarbeiter. (Wir wollen das. Wir geben Zeit. Wir zeigen Bereitschaft zur Unterstützung)
  • Klare Erwartungen (Mitmachen, Nachhaltigkeit, kontinuierlicher Prozess)

Bei einer Ansprache an Mitarbeiter werden in den Köpfen der Zuhörer implizit 3 Fragen gestellt:

  • Ist er glaubwürdig?
  • Meint er mich?
  • Plant er eine gemeinsame Zukunft oder meint er nur seine?

Fällt nur eine Frage mit „nein? aus, sind die Leute verloren. Sehr gute Ergebnisse werden erzielt, wenn die Präsentation der Entscheidungsträger in Form von Interviews auf einer Bühne durchgeführt wird. Nach vorheriger Absprache werden vom Interviewer sehr provokante Fragen aufgeworfen. Weil die Vertreter des Managements darauf vorbereitet sind, entspricht die Provokation dem Auflegen eines Elfmeters, der souverän verwandelt werden kann. Bei dieser Vorgehensweise wird die Aufmerksamkeit der Teilnehmer aufs Äußerste hochgehalten.

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Risikobewältigung: Jens Ohle jongliert mit knatternder KettensägeStart-Veranstaltungen eignen sich in hervorragender Weise, um künstlerische Impulse zu präsentieren. Der Artist Jens Ohle präsentiert wie ein Künstler sein Berufsrisiko - durch Training, Konzentration, gute Arbeitsvorbereitung und unsichtbare Hilfsmittel auf ein beherrschbares Niveau reduziert.

Wenn im Anschluss an eine Startveranstaltung eine Marktplatzpräsentation angeboten wird, kann das Thema mit ergänzenden, interaktiven Installationen durch eigenes Erleben vertieft werden.

Kleingruppen

Die intensivste Form Aktionstage durchzuführen ist gegeben, wenn in Gruppengrößen zwischen 12 und maximal 20 Teilnehmern gearbeitet werden kann. Bei interessanter Gestaltung werden auch Teilnehmer erreicht, die zunächst wenig Interesse zeigen. Eine geschickte, fachlich versierte, aber doch launige Moderation mit Erfahrungen in der Erwachsenenbildung ist erfolgreich, wenn sie nicht besserwisserisch daherkommt. Jede Botschaft muss so verpackt sein, dass sie Neuheitscharakter aufweist. Die Teilnehmer müssen am Ende der Veranstaltung die Haltungen einnehmen: „Wusste ich zwar alles schon, aber aus dieser Perspektive habe ich das noch nie betrachtet.“ Auf einer Fläche von ca. 200 m² werden abwechslungsreiche Installationen präsentiert, die gemeinschaftlich erarbeitet und diskutiert werden.

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Konzentration oder Vielfalt

Jede Botschaft der Sicherheit und Gesundheit beinhaltet wenn/dann-Beziehungen. (Wenn dieses passiert, dann musst du jenes tun; Wenn das passiert, dann darfst du auf keinen Fall...) Wird die Summe aller wenn/dann-Beziehungen eines Jahres auf Papier geschrieben, so reicht eine DIN A4 Seite nicht aus. Mehr als 3 wenn/dann-Beziehungen innerhalb einer Veranstaltung sind nicht zielführend. Erfolgreiche Aktionstage präsentieren ein einziges Thema und ordnen verschiedene Angebote diesem Thema unter.

Die Vielfalt der Mitarbeiter-Charaktere bedingt unterschiedliche Bedürfnisse bzw. es sprechen Personen je nach Befindlichkeit auf unterschiedliche Reize an. Deshalb halten erfolgreiche Aktionstage mit unterschiedlichen Installationen verschiedene Zugänge zum immer gleichen Thema bereit.

Gelingt eine Bewusstseinsbildung anhand eines einzigen Themas, so ist die gewonnene Sensibilisierung anschließend nicht teilbar, sondern wird unbewusst auf andere Themen auch angewandt.

Berufsgenossenschaften und Krankenkassen liefern kostenfreie Angebote. Das Problem feststehender Konzepte der kostenlosen Angebote besteht häufig darin, dass sie sich nur schwerlich einem vorgegebenen Thema unterordnen. Erfolgreiche Aktionstage stellen zum Beispiel „Stress“ und „Ernährung“ nicht nebeneinander, sondern ordnen Stress und Ernährung den besonderen Bedingungen „Psychischer Belastungen“ unter. In diesem Fall können verschiedene Aspekte eines einzigen Themas wahrgenommen werden (Ernährung unter Stressbelastung) und nicht viele verschiedene, die jeweils einzelne Ansprüche stellen.

Industrieunternehmen von Sicherheitsprodukten präsentieren auf Aktionstagen häufig kostenfrei ihre Artikel. Es ist ihnen wichtig, dass die gelieferten Produkte bei den Mitarbeitern auf Akzeptanz stoßen. Da bei den Ausstellern Eigeninteressen im Vordergrund stehen, ist auch in diesem Fall die Eingliederung unter ein einziges Oberthema nicht einfach zu realisieren. Es müssen Brücken geschlagen werden, um Hemmschwellen in der Kommunikation zwischen den Industrievertretern und den Mitarbeitern zu überwinden.

Aktionstage sind erfolgreich, wenn Konzepte, thematische Beiträge, Abläufe, Organisationen und Erwartungen in entsprechenden Vorbereitungsterminen miteinander vereint werden.

"Davor" und "Danach"

Gibt der Quetsche die Klemme!

Bei einem Aktionstag zur Reduzierung von Quetschverletzungen erhält jeder Teilnehmer am Ende eine Federklemme geschenkt, um sie an Stellen anzubringen, die Quetschgefahren beinhalten. Mit dem Slogan „Klemmen tut weh, Quetschen zerstört“ wurde der Beinaheunfall kommuniziert.

Bei jedem Aktionstag gibt es ein „davor“ und ein „danach“. Erfolgreiche Sicherheits- und Gesundheitstage begreifen den Aktionstag als Start für etwas, was danach erfolgen sollte. Die Impulse eines Aktionstages müssen sich im Arbeitsalltag wiederspiegeln, sonst bleibt es bei einem: „Schön, dass wir drüber gesprochen haben.“ Diverse Transportmittel unterstützen den Prozess, eine Brücke an die Arbeitsplätze zu schlagen.

Damit ein „danach“ von den Führungskräften positiv aufgenommen wird, sollten sie darauf vorbereitet werden. Eine mindestens 2-stündige Vorbereitungsveranstaltung, ca. 2 Wochen vor dem eigentlichen Aktionstag, sollte damit enden, dass die Führungskräfte die Veranstaltung mit der Überzeugung verlassen: „Dieser Aktionstag ist MEIN Aktionstag und der Erfolg dieses Aktionstages ist MEIN Erfolg.“ Mit dieser Haltung wird der Aktionstag erfolgreich.

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Organisation

Wer einmal neben dem Tagesgeschäft einen Aktionstag verantwortlich organisiert hat weiß, wie viel Arbeit darin steckt. „Beim nächsten Mal kümmert sich besser jemand anderes.“ Insofern wird die Ausgestaltung immer wieder neu erfunden. Es steht aber nur ein Schuss zur Verfügung. Der muss sitzen. Wenn wechselnde Mitarbeiter mit der Aufgabe betraut werden, Aktionstage auszurichten, entwickeln betriebliche Akteure immer wieder aufs Neue viele Gedanken und investieren sehr viel Arbeit. Bei fehlender Erfahrung sind aber “Versuch und Irrtum“ die Berater. Oft sind Organisatoren bis zum Ende unsicher, ob an alles gedacht wurde, ob die Planungen aufgehen und die Veranstaltung Akzeptanz und Lob erhält.

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Nicht nur die Maßnahme selbst, sondern auch die Vorbereitung, die Einladungen und die Informationsflüsse sowie die Nachbereitung und Vertiefung der Veranstaltung sind wesentliche Elemente für den Erfolg eines Aktionstages.

Wenn permanent das Konzept so wiederholt wird, wie es immer schon durchgeführt wurde, können wenig Fehler gemacht werden. Eingetretene Pfade zu gehen, vermeidet Wagnisse. Alles anders zu gestalten ist auch nicht ratsam. Konzepte behutsam weiterzuentwickeln ist immerhin noch schwierig, aber dringend angeraten!

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